Einen Palast bauen

Seit August habe ich in den Essays den Weg der Erkenntnis näher definiert, und in den letzten zwei Essays ging es darum, was man mitbringen sollte, um diesen Weg zu gehen. Dazu könnte man noch einiges mehr sagen, aber ich möchte heute lieber etwas zum Entdecken der Erkenntnisarbeit schreiben. Wer die zuvor genannten Voraussetzungen mitbringt, der hat große Chancen über …

Meditation mal anders

Wenn man es geschafft hat, das „Ich will unbedingt“ (raga) und das „Ich will auf keinen Fall“ (dvesha) einigermaßen zu managen, statt sich davon managen zu lassen, dann verfügt man über einen geklärten Mind. Nun ist es leicht, diesen geklärten Mind auf etwas auszurichten, das man selbst bestimmt – statt sich von raga/dvesha  durchs Leben schleifen zu lassen. Um die …

Buddhi-Fitness-Training

Ungeduld ist das Kennzeichen des heutigen Menschen in den westlichen Industriegesellschaften. Schrittweise Prozesse gelten ihm daher als altertümlich, und alles soll möglichst schon gestern geschehen sein. Doch der Faktor „Zeit“ ist nun einmal notwendiger Bestandteil menschlicher Existenz, egal, wie sehr man versucht, ihn für überflüssig zu erklären. Mechanische, technische Prozesse kann man oft erfolgreich beschleunigen, aber alles, was mit Leben …

Spirituell oder Wahrheitssucher?

In den spirituellen Essays auf dieser Seite geht es um die Wahrheitssuche. Diese Verknüpfung ist nicht selbstverständlich, denn die meisten spirituell orientierten Menschen verstehen unter Spiritualität etwas ganz anderes als die Suche nach der Wahrheit. Tatsächlich wissen sie mit dem Begriff Wahrheitssuche oft genauso wenig anzufangen wie die Unspirituellen. Spirituelle Orientierung schließt die Wahrheitssuche also nicht automatisch mit ein. Spiritualität …

Schokolade und das Glück

Für alle im Advaita-Vedanta-Verteiler gab es seit Anfang 2016 jeden Monat die Empfehlung von zwei Essays, die ich seit Ende 2010 geschrieben habe. Da diese Essays zeitlos sind, ist das auch eine gute Sache. Jetzt aber hatte ich die Idee, meine Empfehlungen mit ein bisschen mehr „Stoff“ zu umgeben, jedenfalls wenn es meine Zeit erlaubt. Der „Stoff“ bringt es mit …

Liebe Wahrheitssucher,

Liebe Wahrheitssucher, längst überfällig ist ein kleiner Beitrag von mir auf dieser Webseite darüber, wieso hier seit Februar keine Essays mehr erscheinen. Da alle im Verteiler Eingetragenen per Mail informiert wurden, habe ich bisher versäumt, auch für diejenigen, die nur mal ab und zu hier reinschauen, eine Nachricht zu hinterlassen. So gerne ich mehr Essays schreiben würde, die Ausweitung der …

Dharma und Moksha

Wer sich mit dem Advaita Vedanta beschäftigt, kennt die vier verschiedenen Kategorien, in die man das, was den Menschen motiviert, einteilt: Der Wunsch, sicher zu sein, Artha. Der Wunsch, sich wohl zu fühlen, Kama. Der Wunsch, ein guter Mensch zu sein, Dharma. Der Wunsch, sich über all diese Wünsche zu erheben und die höchste Freiheit zu erlangen, Moksha. Ich habe …

Der dreifache Segen

Im Bewältigen kleinerer und größerer Herausforderungen im Leben, liegt der Fokus der meisten Menschen auf all dem, was fehlt. Ähnlich ist es bei den Wahrheitssuchern. Immer wieder kommen sie an ihre Grenzen, und auch ihr Fokus liegt auf all dem, was sie alles noch nicht können, noch nicht verstehen, noch nicht erkannt haben. Selbst wenn ihre Einschätzung der Lage in …

Grenzenlosigkeit

Die Weisen des Ostens sprechen davon, dass ein Aspekt unseres wahren Selbst Grenzenlosigkeit ist. Das heißt, dass das was wir in Wahrheit sind, nicht die begrenzte Körper-Geist-Einheit ist, die wir kennen, sondern in jeder Hinsicht unbegrenzt. Kein Wunder, dass die meisten Menschen, insbesondere im Westen, dies für baren Unsinn halten. Schließlich gehen wir tagtäglich mit unserer eigenen und anderen Körper-Geist-Einheiten …

Das göttliche Spiel der Erscheinungswelt

Ein Auszug aus dem Buch „Was ist Advaita?“ von Dennis Waite (Hinzufügungen in eckigen Klammern von mir)   „Lila – Das göttliche Spiel (…) es ist alles ein Spiel, das unserer Freude dienen soll. Das [wahre] Selbst spielt natürlich alle Rollen, da es ja niemand anderen gibt. Doch damit es funktioniert, darf sich kein Spieler dessen bewusst sein und muss …

Wie geht das mit dem Glück?

Alle möchten glücklich sein und sind glücklich, wenn sie es sind. Und jeder hätte gerne mehr vom Glück. Die Frage ist: Kann man Glück herstellen? Tatsächlich scheint jeder Mensch genau zu wissen, wie man das macht und ist ständig damit beschäftigt, Glück herzustellen. Zumindest versucht er es. „Glück“, so sein Postulat, „entsteht, wenn meine Wünsche in Erfüllung gehen.“ Klar, denkt …

Zufriedenheit und Frieden

Zufriedenheit ist ein wünschenswerter Zustand, jedenfalls für die meisten jenseits der 30. Um Zufriedenheit herzustellen, wendet man im Allgemeinen das Patentrezept der Wunscherfüllung an, das sich jedoch stets nach einer Weile als unzuverlässig herausstellt. Erfüllte Wünsche bewirken oft tatsächlich eine Art Frieden, aber dieser Frieden nutzt sich über kurz oder lang ab, und ein neuer Wunsch fängt an, für Unfrieden …

Advaita Vedanta und Christentum

Um etwas Neues zu verstehen, ist es oft nützlich, wenn man das Neue mit etwas vergleicht, das einem vertraut ist. Ich möchte daher das uns allen mehr oder weniger bekannte Christentum mit dem Advaita Vedanta vergleichen. Beide unterscheiden sich grundlegend, denn dass Mensch, Welt und Gott ein und dasselbe sind, dass man dies erkennen kann und dadurch befreit ist, widerspricht, …

Das Ich aufs Spiel setzen?

Immer wieder fragen mich meine Schüler, warum sich so wenige Leute dafür interessieren, wer oder was sie wirklich sind. Für sie ist das kaum zu verstehen, weil es für sie die wichtigste Angelegenheit der Welt ist. Die kurze Antwort: Es kann nicht anders sein, es liegt in der Natur der Sache. Wer sich ernsthaft auf die Suche nach seiner wahren …

Der Freie Wille

Eine Wahrheitssucherin bat mich, etwas zum Thema freier Wille zu schreiben: Dass ein von ihr sehr geschätzter Satsang-Lehrer behauptet hat, es gäbe keinen freien Willen, habe sie in große Verwirrung gestürzt. Ich habe das Thema bereits in früheren Essays erwähnt, denn natürlich taucht es in der Auseinandersetzung mit „Dualität versus Nicht-Dualität“ immer wieder auf. Weshalb? Weil es da einen logischen …